2025-03-06
1. Einleitung
Die Schweiz steht möglicherweise vor einem bedeutenden Wandel in ihrer Drogenpolitik: die mögliche Legalisierung von Cannabis. Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche haben, einschliesslich des Verkehrs. Insbesondere verkehrsmedizinische Untersuchungen und Regelungen könnten in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Das Verkehrsmedizinische Zentrum Thurgau, das vornehmlich verkehrsmedizinische Begutachtungen der Stufe 2 und Stufe 4 durchführt, beobachtet diese Entwicklungen genau und bereitet sich entsprechend auf gesetzliche Änderungen vor.
2. Aktuelle Situation und Herausforderungen
Derzeit ist Cannabis in vielen Schweizer Städten leicht verfügbar, obwohl es illegal ist. Nutzer können es problemlos über verschiedene Kanäle wie Dealer und Online-Plattformen beziehen. Diese einfache Verfügbarkeit wirft Fragen auf, wie ein legaler Markt den illegalen Handel eindämmen könnte, ohne den Konsum zu fördern. Diese Realität stellt den Gesetzgeber vor komplexe Herausforderungen.
3. Preisgestaltung als Hebel
Die Preispolitik ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines legalen Marktes. Der Preis müsse so gestaltet sein, dass er hoch genug ist, um den Konsum nicht zu fördern, aber niedrig genug, um den illegalen Markt unattraktiv zu machen. Diese Preispolitik wird schon jetzt in ersten Pilotprojekten wie „Züri Can“ erprobt, wo eine Forschungsgruppe der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) fixe Preise zwischen 7 und 9.80 Franken festgelegt hat.
4. Qualität und Sicherheit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Qualität der Produkte. Konsumenten und Konsumentinnen setzen neben dem Preis auch auf die Qualität und Sicherheit der angebotenen Cannabisprodukte. Verunreinigte Ware mit unbekanntem THC-Gehalt stellt eine erhebliche Gefahr dar. In kontrollierten Anbauprozessen und durch staatlich regulierte Verkaufsstellen könnten Konsumenten jedoch qualitativ hochwertiges Cannabis erwerben, was den illegalen Markt weiter schwächen würde.
5. Rechtliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Auswirkungen
Die vorgeschlagenen gesetzlichen Rahmenbedingungen sehen vor, dass Erwachsene legal Cannabis anbauen, kaufen, besitzen und konsumieren dürfen. Der Verteilung und Verkauf sollen jedoch streng reguliert und nicht gewinnorientiert sein. Dies könnte helfen, die Risiken und negativen gesundheitlichen Folgen des Cannabiskonsums zu minimieren.
6. Die Rolle der Verkehrsmedizin
Mit einer möglichen Legalisierung von Cannabis werden verkehrsmedizinische Begutachtungen und Regelungen noch wichtiger. Die Verkehrsmedizin Thurgau - Verkehrsmedizinisches Zentrum Thurgau wird im Rahmen von verkehrsmedizinischen Abklärungen der Stufe 4 weiter eine zentrale Rolle einnehmen, um sicherzustellen, dass der Strassenverkehr nicht durch den erhöhten Zugang zu Cannabis beeinträchtigt wird.
Präventionsmassnahmen und Aufklärungskampagnen werden eine entscheidende Rolle spielen, um sicherzustellen, dass der Konsum von Cannabis nicht zu einem erhöhten Risiko im Strassenverkehr führt.
7. Die Haltung der Verkehrsmedizin Thurgau - verkehrsmedizinisches Zentrum zur allgemeinen Freigabe von Cannabis
Die Verkehrsmedizin Thurgau - Verkehrsmedizinisches Zentrum in Kreuzlingen votiert allgemein gegen die Freigabe von Cannabis, da der Konsum von Cannabis die kognitive Leistungsfähigkeit und die Reaktionszeiten beeinträchtigen kann. Diese Beeinträchtigungen erhöhen das Risiko für Verkehrsunfälle. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind zudem schweren Entwicklungsschäden möglich.
Studien zeigen, dass Cannabis die Fähigkeit zur sicheren Fahrzeugführung negativ beeinflusst, indem es die Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Koordination verringert. Insbesondere die Langzeitwirkung und die häufig variablen THC-Konzentrationen in unterschiedlichen Produkten machen es schwierig, eine verlässliche Einschätzung der Fahrtüchtigkeit zu gewährleisten.
Zudem könnten legale Beschaffungsmöglichkeiten die Konsumhäufigkeit erhöhen, was das Risiko für verkehrsbezogene Zwischenfälle weiter steigern könnte. Angesichts dieser potenziellen Gefahren spricht sich die Verkehrsmedizin Thurgau - verkehrsmedizinisches Zentrum aus Gründen der Verkehrssicherheit gegen die Freigabe von Cannabis aus.
8. Fazit
Die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz könnte weitreichende Änderungen mit sich bringen. Eine durchdachte Preispolitik, hochwertige Produkte und strikte Regulierung sind essenziell, um den illegalen Markt effektiv einzudämmen, ohne den Konsum zu fördern.
Die Verkehrsmedizin Thurgau - Verkehrsmedizinisches Zentrum in Kreuzlingen begrüsst eine allgemeine Freigabe und leichtere Verfügbarkeit von Cannabis jedoch aktuell nicht. Unser verkehrsmedizinisches Zentrum ist allerdings offen dafür, weitere Projekte und Forschungsergebnisse zu beobachten und allenfalls neue Rückschlüsse daraus zu ziehen.
Referenzen
Website
https://www.nzz.ch/schweiz/was-die-cannabis-legalisierung-bewirken-wuerde-der-faktencheck-ld.1623665
https://www.cambridge.org/core/journals/psychological-medicine
https://www.sueddeutsche.de/politik/drogen-kritik-an-cannabis-freigabe-1.6366529
YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=gD492CWEGG0&t=188s
Eine interessante Dokumentation der Sendung Galileo mit teils verblüffenden Ergebnissen. Eine Einschätzung der Ergebnisse aus Sicht der Verkehrsmedizin erfolgt ebenso. Zudem wird auf verkehrsmedizinische Studien verwiesen.
Roediger - 11:39:44 @ News zu Drogen
Verkehrsmedizin Thurgau -
Verkehrsmedizinisches
Zentrum
Hafenstrasse 50 b
8280 Kreuzlingen
Mail: info@verkehrsmedizin.org
Tel.: 076 326 39 00
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