2024-10-17
1. Einleitung
Alkohol und Fahrtüchtigkeit sind zwei Themen, die im Strassenverkehr besondere Beachtung finden müssen. Während der Konsum von alkoholischen Getränken offensichtlich ist, können viele Menschen unbewusst Alkohol durch Nahrungsmittel aufnehmen. Der Verkehrsmedizin Thurgau - Verkehrsmedizinisches Zentrum werden vielfach Fragen zu dieser Thematik gestellt. Dieser sowie folgende Blogbeiträge bieten Ihnen umfassende Tipps, wie Sie Risiken vermeiden und sicherstellen können, dass Ihre Fahrtüchtigkeit bewahrt bleibt.
2. Bewusst Einkaufen: Etiketten sorgsam prüfen
Beim Einkauf sollten Sie stets die Etiketten der Lebensmittel genau lesen. Viele Produkte enthalten versteckten Alkohol, der auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Besonders Vorsicht ist bei Saucen, Dressings und Fertiggerichten geboten; diese können Wein oder alkoholhaltige Essenzen enthalten.
Auch beim Kauf von Backwaren sollte Vorsicht walten. Einige Rezepte verwenden Alkohol als Zutat, und obwohl dieser beim Backen teilweise verdampft, können dennoch Rückstände im Endprodukt verbleiben, die Ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten.
3. Eigenkontrolle beim Kochen: sichere Zutaten wählen
Wenn Sie selbst kochen, haben Sie die volle Kontrolle über die Zutaten und deren Alkoholgehalt. Vermeiden Sie es, alkoholhaltige Zutaten wie Wein oder Spirituosen zu verwenden, besonders in Gerichten, die nicht lange genug gekocht werden, um den Alkohol vollständig zu reduzieren.
Es gibt zahlreiche alkoholfreie Alternativen, wie beispielsweise Traubensaft oder Brühe, die Sie nutzen können, um den Geschmack Ihrer Gerichte zu verbessern, ohne Ihre Fahrtüchtigkeit zu gefährden.
4. Die Zutatenliste genau angesehen
In der Zutatenliste von Lebensmitteln können bestimmte Begriffe darauf hindeuten, dass das Produkt Alkohol enthält. Hier sind einige Schlüsselwörter und Begriffe, die auf versteckte Alkohole hindeuten können:
Direkte Hinweise auf Alkohol:
- Ethanol: Der chemische Name für Trinkalkohol.
- Alkohol: Allgemeine Bezeichnung, kann auch als Zusatzstoff verwendet werden.
- Wein, Rum, Bier, Cognac, Brandy: Diese Begriffe weisen explizit auf alkoholische Getränke hin, die möglicherweise in der Herstellung verwendet wurden.
Zutaten, die Alkohol enthalten können:
- Aromen: Natürliche oder künstliche Aromen können Alkohol als Lösungsmittel enthalten.
- Vanilleextrakt: Enthält in der Regel Alkohol als Lösungsmittel.
- Malzextrakt: Wird häufig aus fermentierten Getreiden gewonnen und kann geringe Mengen Alkohol enthalten.
- Backaroma: Kann Alkohol enthalten, besonders bei aromatisierten Backprodukten.
- Essig: Essig wird durch Fermentation von Alkohol hergestellt, kann aber durchaus Restalkohol enthalten. Balsamico und Weinessig sind Beispiele.
Begriffe, die möglicherweise Alkohol beinhalten:
- Fermentierter Zucker oder fermentierte Zutaten: Diese könnten während der Fermentation Alkohol gebildet haben.
- Fruchtsaftkonzentrat: Einige konzentrierte Fruchtsäfte werden durch Fermentation haltbar gemacht und können Spuren von Alkohol enthalten.
- Extrakte: Viele Extrakte, wie z.B. Mandeln oder Kräuter, setzen Alkohol als Lösungsmittel ein.
- Marinaden und Würzsaucen: Diese können Alkohol enthalten, um Geschmack zu transportieren oder als Konservierungsmittel zu dienen.
Weitere Begriffe, die auf Alkohol hindeuten können:
- Likör: Eine Zutat, die aus Spirituosen und anderen Geschmacksstoffen besteht.
- Spirituose: Ein weiter gefasster Begriff für hochprozentige alkoholische Getränke.
- Trägerstoff (Alcohol proof as a carrier): In einigen Fällen wird Alkohol als Trägerstoff für Geschmacksstoffe verwendet und ist dennoch deklarationspflichtig.
5. Wichtige Hinweise
Es sollte beachtet werden, dass die Menge des enthaltenen Alkohols oft sehr gering ist, vor allem in Produkten wie Aromen oder Essigen. Dennoch kann dies für Personen, die aus gesundheitlichen, religiösen oder persönlichen Gründen Alkohol vermeiden möchten, von Bedeutung sein.
Zum Beispiel:
- Viele Backzutaten wie Vanilleextrakt enthalten einen geringen Prozentsatz Alkohol.
- Marzipan wird manchmal mit Alkohol hergestellt, um es geschmeidig zu halten.
- Schokolade kann Füllungen oder Aromen enthalten, die Alkohol als Bestandteil haben.
Ein möglichst sorgfältiger Blick auf die Zutatenliste und das Verständnis für die oben genannten Begriffe kann helfen, versteckte Alkohole in Lebensmitteln zu identifizieren. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, den Hersteller direkt zu kontaktieren, um Klarheit über spezifische Zutaten zu bekommen.
6. Informierte Entscheidungen im Restaurant
Nachfragen beim Personal
In Restaurants ist es keine Schande, das Personal nach den Inhaltsstoffen der Gerichte zu fragen. Ein offenes Gespräch über mögliche alkoholhaltige Zutaten kann Ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Geschulte Servicekräfte können weiterhelfen.
Vorsicht ist auch bei Desserts wie Tiramisu oder Schokoladenmousse geboten, die häufig Alkohol enthalten. Ebenso bei Käseplatten oder Antipasti, die oft mit alkoholischen Marinaden zubereitet werden. Geniessen Sie solche Speisen in Massen oder verzichten Sie ganz darauf, wenn Sie planen, ein Fahrzeug zu führen.
7. Bewusster Umgang mit dem Konsum
Ernährungstagebuch führen
Ein Ernährungstagebuch kann Ihnen helfen, den Überblick über Ihre Nahrungsaufnahme zu behalten und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. So können Sie Ihre eigene Sicherheit erheblich erhöhen, indem Sie sich bewusst werden, wie oft und in welchen Mengen Sie alkoholhaltige Lebensmittel verzehren.
Pause einlegen vor dem Fahren
Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Konsum von alkoholhaltigen Lebensmitteln Ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, legen Sie vor dem Fahren eine Pause ein. Selbst wenn der Alkoholgehalt gering erscheint, ist es sicherer, alternative Transportmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
8. Fazit
Ein bewusster Umgang mit dem Konsum von alkoholhaltigen Lebensmitteln ist unerlässlich, um Risiken im Strassenverkehr zu minimieren. Durch informierte Entscheidungen, bewusste Zubereitung von Speisen und regelmässige Information über rechtliche Rahmenbedingungen können Sie Ihre Fahrtüchtigkeit sicherstellen und damit Ihre eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer gewährleisten.
Diese Hinweise sollen Ihnen dabei helfen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und deren Einfluss auf Ihre Fahrsicherheit zu pflegen. Bleiben Sie aufmerksam und informieren Sie sich kontinuierlich, um stets fahrtauglich zu bleiben.
Referenzen
Websites/Bücher
Voss, R. (2024): Zurück ans Steuer. Rediroma Verlag. In diesem Buch finden sich viele Hinweise zu der Thematik.
YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=8ZiVq3_XF4w
Ein Podcast der Sendung Quarks zur Wirkung von Alkohol, inklusive einer medizinischen Expertise.
Roediger - 15:43:31 @ Alkohol und Sucht
Verkehrsmedizin Thurgau -
Verkehrsmedizinisches
Zentrum
Hafenstrasse 50 b
8280 Kreuzlingen
Mail: info@verkehrsmedizin.org
Tel.: 076 326 39 00
Anmeldung
![]() | Anmeldeformular Das auszufüllende Anmeldeformular für Ihre verkehrsmedizinische Untersuchung Auftrag zur Fahreignungsabklärung Verkehrsmedizin_Thurgau_2.pdf (75.48KB) |
![]() | Auftrag zur Fahreignungsabklärung Verkehrsmedizin_Thurgau_2.pdf (75.48KB) |
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.